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Deckengemälde im barocken Kaisersaal des einstigen Benediktinerklosters St. Petrus und Dionysius zu Banz.Foto: Hans-Seidel-Stiftung

Eine Frau ist es, die Gräfin Albarata von Banz, die Marktzeuln aus dem Dunkel der Vergangenheit herausführt in das Licht der Historiographie, als sie ihren gesamten Besitz, zu dem auch Marktzeuln gehörte, urkundlich der Kirche von Bamberg vermachte.

Geschichte

Die Gründung von Zeuln soll um die Mitte des 8. Jahrhunderts erfolgt sein und fällt damit in die Phase des frühmittelalterlichen Landesausbaus. Unter Absehung des erst 1811 hinzugekommenen Attributes „Markt“ bedeutet der Name Zeuln etymologisch so viel wie „Dickicht, Gesträuch, Gebüsch“. Die Ortschaft „Zeuln“ ist demzufolge die Siedlung im Dickicht bzw. im Gesträuch. Die heutige Schreibweise entstammt dem althochdeutschen Wort cyl (althochdeutsche Sprachperiode ca. 750–1100), das im Plural zu cylen wird. Dem vollkommen entsprechend lautet auch der anfängliche Ortsname in der urkundlichen Ersterwähnung Marktzeulns, die sich in einer Bamberger Traditionsnotiz der Schenkungsurkunde der Gräfin Alberada von Banz aus dem Jahre 1070 befindet: Cylen.
Zu den besonderen Gemeinderechten zählten das Recht zur Abhaltung eines Dorfgerichts, das Braurecht, das Fischrecht in der Rodach, das Jagdrecht auf Niederwild und außerdem das einträgliche Zollrecht und das Marktrecht, aufgrund dessen sich Zeuln zu einem der steuerkräftigsten Gemeinden am Obermain entwickelte. Das Selbstbewusstsein der Bürgerschaft gipfelte 1567/78 im Bau eines Rathauses, das nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg 1689 bis 1695 neu errichtet wurde. Die großen Kriege aber auch Religionsauseinandersetzungen im Zuge von Reformation und Gegenreformation sowie örtliche Ereignisse hatten Einfluss auf die Geschicke des Marktortes und damit nicht zuletzt auf die Entwicklung des Ortsbildes. Im Markgräflerkrieg besetzte Markgraf Albrecht II. Alcibiades mit seinen Soldaten im Juli 1552 auch Zeuln und Graitz. Im Zuge der Reformation konnte zunächst die neue lutherische Lehre im Ort Fuß fassen. Im Zuge der Gegenreformation erfolgten Belagerungen und Zwangsmaßnahmen durch den Bamberger Fürstbischof und schließlich in den 1620er Jahren die Rekatholisierung der Bevölkerung. Hinzu kam der Dreißigjährige Krieg 1618 bis 1648, der das Hochstift vor allem in der zweiten Hälfte des Krieges in einem hohen Maße traf und die Bevölkerung um die Hälfte dezimierte. Beim Überfall am 11. März 1646 brannten die Feinde den Marktort systematisch nieder. Nachdem Westfälischen Frieden trieb die Obrigkeit durch Steuererleichterungen und Vergünstigungen den Wiederaufbau der Gegend voran. Die Hauptphase der Bautätigkeit ist in Marktzeuln von der 2. Hälfte des 17Jahrhunderts bis 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts anzusetzen Das 18. Jahrhundert war für den Markt Zeuln sowohl wirtschaftlich als auch politisch wahrscheinlich die bedeutendste Epoche seiner Geschichte. Die Zeulner profitierten in dieser Zeit von den zahlreichen Fördermaßnahmen, die ihnen die Bamberger Fürstbischöfe gewährt hatten. Noch bis 1803 gehörte der Ort zum Hochstift Bamberg und damit zum Amt Burgkunstadt, das sowohl die Hochgerichtsbarkeit als auch die Dorf- und Gemeindeherrschaft ausübte. Der Marktort umfasste zu dieser Zeit insgesamt 118 Wohnhäuser, wobei die Gemeinde ein Rathaus, einen Pfarrhof, ein Schulhaus, ein Brauhaus, eine Schmiede, eine Badstube und weitere 110 Häuser, die Bamberger Kanzlei dagegen zwei Mühlen besaß. Durch die Säkularisation gingen dem Marktort althergebrachte Rechte und Steuerprivilegien verloren oder wurden eingeschränkt. Nur das Marktrecht und das Braurecht blieben bestehen. Wichtige Veränderungen des Ortsbildes betreffen einerseits die Uferlinien der Rodach aufgrund von Maßnahmen des Hochwasserschutzes. 1969/70 erfolgte außerdem im Zusammenhang mit einer Änderung der Verkehrsführung im Bereich des südlichen Ortseingangs der Bau einer neuen Stahlbetonbrücke ca. 30 Meter westlich der alten Rodachbrücke. In der Folge wurde von 1974 bis 1978 der gesamte Flecken als Teil der St2191 ausgebaut und den höheren verkehrstechnischen Anforderungen angepasst.

Uraufnahme von Marktzeuln aus dem Jahr 1851

Foto: Bayerische Vermessungsverwaltung

Zeittafel

ca. 2000 v. Chr. Funde von Artefakten aus der Jungsteinzeit in der Nähe der Sandgrube
ca. 1000 v. Chr. Funde von Pfeilspitzen aus der Bronzezeit in der Nähe von Gruben
ca. 500 v. Chr. Grabhügel aus der Eisenzeit zwischen Marktzeuln und Lettenreuth; Keltensiedlung auf dem Kulbitz
1.Jh.v.–2.Jh.n.Chr. Die Germanenstämme der Sueben, Burgunder, Markomannen und Hermunduren ziehen durch das Obermaingebiet
3./4.Jh.n.Chr. Thüringer lassen sich in der Obermaingegend nieder
6.Jh.n.Chr. Franken und Slawen dringen in das thüringische Obermaingebiet ein
741 Gründung des BistumsWürzburg
ca. 750 Gründung Marktzeulns als thüringische Siedlung
ca. 800 Gründung der Urpfarrei Altenbanz, zu der Marktzeuln und Marktgraitz anfangs gehörten
ca. 950 Gründung von Zettlitz als slawische Siedlung
1007 Gründung des Bistums Bamberg
1070 Gründung der Benediktinerabtei Banz; urkundliche Ersterwähnung Marktzeulns (Cylen) in einer Schenkungsurkunde der Gräfin Alberada von Banz an den Bamberger Fürstbischof Hermann I.;Marktzeuln gehört politisch zum Fürstbistum Bamberg, kirchlich zum Fürstbistum Würzburg
ca. 1100 Gründung Horbs als fränkische Siedlung
1132 Gründung des Zisterzienserklosters Langheim
1249 Urkundliche Ersterwähnung von Zettlitz in einem Brief des Klosters Langheim
1268 Marktzeuln zahlt Tribut an den Würzburger Dompropst als Oberherrn der Pfarrei Altenbanz, zu der Marktzeuln und Marktgraitz anfangs gehörten
ca. 1280 Marktzeuln kommt pfarrlich zur neu errichteten Pfarrei Marktgraitz
1284 Urkundliche Ersterwähnung von Horb in einer Schenkungsurkunde des Klosters Sonnefeld
1327 Erste Steuerbeschreibung Marktzeulns im Bamberger Urbar A
ca. 1330 Bau der Zeulner Kirche
1348 Ausführliche Steuerbeschreibung Marktzeulns im Bamberger Urbar B; erste Erwähnung des Fischereirechts, des Jagdrechts, des Zollrechts, eines Schultheißenhofes, einer Mühle und der Rodachbrücke; Marktzeuln ist eine gemeindlich eigenständige, von einem eigenen Schultheißen geleitete Dorfschaft und gehört zum Amt und zur Vogtei Burgkunstadt sowie zum Kastenamt (Finanzamt) Lichtenfels
1347/1348 Die Pest wütet in Marktzeuln
1363/1364 Die Pest wütet erneut in Marktzeuln
1402 Erste Erwähnung des Zeulner Braurechts
1416 Errichtung des Frühmeßbenefiziums
1417 Erneute Steuerbeschreibung Marktzeulns durch das Kastenamt Lichtenfels
1428–1436 Marktzeuln zahlt den Hussitenpfennig
1430 Die Hussiten verwüsten Marktzeuln
1467 Die Truppen des Herzogs Wilhelm III. von Sachsen erobern Marktzeuln, das als ein bevestiggt Ortt bezeichnet wird
ca. 1480 Erster Weinanbau in Marktzeuln
1481/1482 Marktzeuln zahlt Türkensteuer
1482 Errichtung der Pfarrvikarie
1486 Die Freiherrn von Redwitz erwerben ein Viertel des Zeulner Dorfzehnten
1497 Der Bamberger Fürstbischof Heinrich II. Groß von Trockau ordnet an, daß die Einwohner des befestigten Fleckens Zeuln zusätzlich bewehret werden sollen
1500 Erste Dorfordnung Marktzeulns; Zeulner Männer können sich vom gemeindlichen Schützendienst freischießen; erstes Marktzeulner Zins- und Lehenbuch
1510 Errichtung der Pfarrei durch den Würzburger Fürstbischof Lorenz von Bibra (6. Oktober 1510); Pfarrei Marktzeuln gehört im Bistum Würzburg zum Dekanat Münnerstadt; ältestes nachweisbares Siegel Marktzeulns (Eulensigill)
1517 Beginn der Reformation
1522 Marktzeuln wird im Kollektenbuch des Bamberger Karmeliterklosters eigens als Dorfschaft und Pfarrei aufgeführt
ca. 1523 Erhebung des Dorfes Zeuln zum Markt durch den Bamberger Fürstbischof Weigand von Redwitz; in Marktzeuln gibt es einen obrigkeitlichen Schultheißen, zwei Bürgermeister und acht Ratsherrn
1524 Die Pfarrei Marktzeuln kommt zum Würzburger Dekanat Ebern
1524/1525 die Zeulner beteiligen sich am Bauernkrieg
1528 Besetzung Marktzeulns durch sächsischcoburgische Truppen und gewaltsame protestantische Kirchenvisitation
1536 Ältestes urkundlich nachweisbares Urteil des Zeulner Gerichts; Nachweis der niederen Gerichtsbarkeit
1542–1609 Marktzeuln mehrheitlich protestantisch
1552/1553 Die Truppen des Markgrafen Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach erobern Marktzeuln
1565 Ausführliche rechtliche Beschreibung Marktzeulns, das im Amtsbezirk Burgkunstadt liegt, im Bamberger Fraischbuch; Erwähnung von sechs Märkten
1573 Beginn der Führung der Pfarrmatrikel
1576–1578 Bau des ersten Rathauses
ca. 1575 Erteilung des ersten Schulunterrichts in Marktzeuln
1577 Ältestes Wappen Marktzeulns an der Hangseite des Rathauses (Eulenwappen)
1586 Erneute protestantische Kirchenvisitation durch die sächsisch-coburgische Konsistorialbehörde
1597–1600 Bambergische Soldaten belagern immer wieder Marktzeuln; fürstbischöfliche Visitatoren fordern die Zeulner zur Rückkehr zum Katholizismus auf; Beginn der Gegenreformation
1600 Eroberung Marktzeulns durch bambergische Soldaten und gewaltsame Einsetzung eines katholischen Pfarrers
1601 Absetzung des katholischen undWiedereinsetzung des protestantischen Pfarrers durch die Zeulner
1602 Der Bamberger Fürstbischof Johann Philipp von Gesattel fordert von den Zeulnern unter Strafandrohung die Rückkehr zum katholischen Glauben
1604 Verurteilung Marktzeulns wegen Glaubensabfalls zur Fronarbeit in Forchheim; auf Bitten der Zeulner in Fronarbeit zur Erhaltung der Straße über den Krappenberg umgewandelt; Zeulner entschuldigen sich beim Fürstbischof, bleiben aber mehrheitlich protestantisch
1609 Erneute Mahnung des Bamberger Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschhausen an die Zeulner, wieder katholisch zu werden; Zeulner reagieren nicht; während der Erbhuldigung in Weismain Festnahme von ca. 70 Zeulner Männern, die im Bamberger Sandturm eingekerkert werden; nachdem ca. 30 sich wieder zum Katholizismus bekennen, werden sie freigelasssen; die anderen 40, die nicht konvertieren wollen, werden zur Strafe über ein Jahr lang zur Fronarbeit nach Forchheim gebracht; Marktzeuln selbst wird von bambergischen Soldaten besetzt gehalten, die Zeulner zwangsweise rekatholisiert
1612–1614 Zeulner klagen vor dem Reichskammergericht in Speyer gegen den Bamberger Fürstbischof wegen ihrer Zwangsrekatholisierung
1615 Erstes Schulhaus in Marktzeuln errichtet
1616 Ca. 40 hartnäckige Protestanten werden aus Zeuln ausgewiesen; Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg setzt sich nochmals für die Zeulner Protestanten ein
1619/1620 Etliche Zeulner sind immer noch protestantisch und gehen insgeheim zum evangelischen Gottesdienst nach Obristfeld
1620 Die protestantischen Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar erobern Zeuln
1624 Bambergische Soldaten besetzen erneut Marktzeuln, weisen ca. 30 Protestanten aus und siedeln etwa 35 fremde Katholiken an; Rekatholisierung endgültig durchgeführt
1628 Der protestantische Freiherr Ernst von Redwitz fällt mit seinen Mannen in Marktzeuln ein
1630 Marktzeuln bekommt zur Aufbesserung der Gemeindekasse vom Bamberger Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim zwei weitere Märkte zugestanden
1632 Erster Einfall schwedischer Truppen unter Major Johann von Seckendorff
1637 Zweiter Einfall schwedischer Soldaten in Marktzeuln
1646 Dritter Einfall schwedischer Truppen unter General Hans Christoph von Königsmarck; systematisches Niederbrennen Marktzeulns (11.März 1646)
1647 Vierter Einfall schwedischer Soldaten
1648 Schweres Hochwasser in Zeuln; die Zeulner quartieren sich in die Kirche ein; in den überschwemmten Kellern und Steigen hausen die Frösche (Zeulner Spitzname!)
1652 Provisorische Wiedererrichtung der von den Schweden 1646 zerstörten Rodachbrücke
1670 Erstellung des Zeulner Lehenbuchs bzw. Urbars
1670–1720 Wiederaufbau Marktzeulns
1682 Marktzeuln erhält durch den Bamberger Fürstbischof Peter Philipp von Dernbach zwei weitere Märkte zugestanden
1684 Massiver Neubau der Rodachbrücke
1689 Die Burgkunstadter Brauer klagen gegen die Zeulner Brauer vor dem Fürstbischöflichen Gericht zu Bamberg, weil die Zeulner ihr Bier auch in die umliegenden Ortschaften lieferten und sie selber keine auswärtigen Lieferungen hätten. Im Sinne des freien Wettbewerbs wird die Klage abgewiesen und die Zeulner können auch weiterhin ihr Bier, das überall geschätzt wird, ausliefern
1689–1695 Wiederaufbau des Zeulner Rathauses
1691 Sächsische und französische Truppen erobern Zeuln
1693 Schwürbitzer klagen gegen Zeulner vor dem Fürstbischöflichen Gericht zu Bamberg wegen überhöhter Zollgebühren; die Klage wird abgewiesen
1694 Der Zeulner Brücken- und Pflasterzoll wird vom Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn bestätigt
1697/1698 Errichtung eines neuen Pfarrhofs
1699–1701 Neubau des Kirchenschiffs
1706 Marktzeuln erhält durch den Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn nochmals zwei Märkte zugestanden und weist nunmehr zwölf Jahrmärkte auf
1707–1736 Barocke Umgestaltung der Altäre der Pfarrkirche
ca. 1720 Errichtung der Taxis’schen Poststation in Marktzeuln im Brauerei-Gasthof „Drei Kronen“
1733–1735 Errichtung einer jüdischen Betstube in Horb für die jüdische Gemeinde, die bis ca. 1880 existierte
1758 Preußische Truppen fallen in Marktzeuln ein
zwischen 1759 u.1792 Die Wallenfelser und Kronacher Flößer und die Zeulner Gemeinde haben vor dem Fürstbischöflichen Gericht zu Bamberg mehrfach Rechtsstreitigkeiten wegen nachlässiger und unzureichender Instandhaltung der flößbaren Zeulner Flußpassage in der Rodach, die sie abfällig das „Zeulner Loch“ heißen bzw. wegen Nichtbezahlens der Floßgebühren
1780 Zeuln wird als größter Floßhafen an Rodach und Obermain bezeichnet
1785 Der Bamberger und Würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal visitiert Marktzeuln
1790 Neubau der Zeulner Schule (Alte Schule neben der Kirche)
1792 Errichtung der Taxis’schen Poststation in Zettlitz im „Beckenhof“ (Anwesen Ewald Leikeim)
1795 Französische Truppen fallen in Marktzeuln ein
1798 Vermutliche Gründung der Zeulner Schützengesellschaft im heutigen Sinn
1803 Säkularisation des Fürstbistums Bamberg; Marktzeuln, Zettlitz und Horb werden bayerisch; zwei Zeulner Ratsherren leisten dem bayerischen Kurfürsten in Bamberg mit allen Ständen die offizielle Landeshuldigung
1806 Errichtung eines neuen Pfarrhofs; die Zeulner Korbmacher schließen sich zu einer eigenen Zunft zusammen
1806 u.1815 Französische Truppen fallen in Marktzeuln ein
1808 Marktzeuln wird königlich-bayerische Gendarmeriestation; das neue Marktzeulner Kataster wird angelegt; die Pfarrei Marktzeuln wird königliche Pfarrei, kommt zum Bistum Bamberg und wird dem neuen Dekanat Rattelsdorf zugeordnet
1809 Marktzeuln wird ein eigener Steuerdistrikt
1811 Zeuln erhält den amtlichen Namen Markt-Zeuln
1815 In Marktzeuln wird der letzte Viehmarkt abgehalten
1818 Marktzeuln wird Städtische Magistratsgemeinde III.Ordnung; die Gemeinde Zettlitz-Horb wird gegründet; Marktzeuln und Zettlitz-Horb liegen im Landgerichtsamt und Rentamt Lichtenfels; Marktzeuln wird Landarztstation
1820 Die Pfarrei Marktzeuln, die bisher keine Filialorte aufwies, erhält von der Pfarrei Altenkunstadt und von der Pfarrei Isling die Filialorte Zettlitz, Gruben, Geutersberg, Wolfsloch und Hochstadt; erstes Freischießen im neueren Sinn
1822 Anlegung des neuen Friedhofs
1826 Die Pfarrei Marktzeuln kommt zum Bamberger Dekanat Kronach
1827 Marktzeuln tritt wegen der hohen Steuerbelastung in den Status einer Ruralgemeinde zurück und hat 10 Gemeinderäte
1831 Marktzeuln erhält durch das königliche Generalkreiskommissariat nochmals zwei Märkte zugestanden und hat nun 14 Jahrmärkte
1832 Marktzeuln erhält eine zweite Schulstelle
1833 Marktzeuln sucht bei der Bezirksregierung des Obermainkreises in Bamberg vergeblich darum nach, Landgerichtssitz zu werden
1834 u.1837 Burgkunstadt, Marktgraitz und vor allem Redwitz klagen bei der Bezirksregierung gegen die 14 Zeulner Märkte; Marktzeuln gewinnt den Rechtsstreit
1835 Für zwölf Jahre wird in Marktzeuln eine gewerbliche Fachschule für Zeichnen errichtet, der Vorläufer der heutigen Korbfachschule Lichtenfels
1836 Verbreiterung der Rodachbrücke
1837 Der bisherige Bezirk Obermainkreis wird zum Bezirk Oberfranken; der Regierungssitz wird von Bamberg nach Bayreuth verlegt
1838 Das Settelein’sche Kuratbenefizium wird errichtet
ca.1840 Errichtung des Kulbitzkreuzes
1846 Marktzeuln erhält eine neue Gemeindeordnung; der Bahnhof Hochstadt wird eröffnet
1852 Für einige Jahre existiert in Marktzeuln ein beruflicher Fortbildungskurs für Korbflechterei
1856 Gründung des Liederkranzes Marktzeuln
1857 Die evangelischen Christen Marktzeulns werden der evangelischen Kirchengemeinde Obristfeld zugeordnet; auch die evangelischen Christen von Zettlitz und Horb pfarren nach Obristfeld
1861 Gründung des TV Marktzeuln
1864 Eröffnung der ersten Apotheke in Marktzeuln
1865 Errichtung der Feldkapelle am Spitzberg
1872 Die königlich-bayerische Postagentur Marktzeuln wird im Brauerei-Gasthof „Drei Kronen“ eröffnet, wo sich bereits zuvor die Taxis’sche Posthalterei befand; Gründung des Zeulner „St. Josef-Spar- und Kreditvereins“
1876 Errichtung der Zettlitzer Kapelle
1882 Marktzeuln erhält eine dritte Schulstelle
1886 Gründung des Obst- und Gartenbauvereins Marktzeuln
1887 Die Zeulner Postagentur wird zum königlich-bayerischen Postamt mit Telegraphenstation erhoben; der Bahnhof Hochstadt wird in Bahnhof Hochstadt/Marktzeuln umbenannt
1888 In Marktzeuln gibt es zwei Parteien: das katholische Zentrum und die SPD
1889 Marktzeuln erhält den offiziellen Namen „Markt Marktzeuln“; die FFW Marktzeuln wird im Rathaus gegründet; das Leichenhaus wird errichtet
1893 Errichtung der Zeulner Turnhalle
1899/1900 Bau einer Stahlbrücke über die Rodach
1900 Erste öffentliche Telephonzelle im Postamt Marktzeuln; Gründung des Pfeifenclubs Marktzeuln
1901 Elektrifizierung Marktzeulns; „Kunigunden-Festspiele“ in der Zeulner Turnhalle
1903 Gründung der FFW Zettlitz
1904 Gründung der FFWHorb
1907 Einweihung des alten Schützenhauses
1909 Erhöhung der Lokal-, Bier- und Malzsteuer zu Gunsten der Gemeindekasse durch des Königreiches Bayern Verweser Prinzregent Luitpold
1918 Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wird Bayern republikanischer Freistaat; Hochstadt wird von der Pfarrei Marktzeuln abgetrennt und zur Kuratie erhoben, 1938 zur Pfarrei; bei der Pfarrei Marktzeuln erbleibt nurmehr der Filialort Zettlitz
1919 Ende der kirchlichen Schulaufsicht; Gründung des FC Marktzeuln
1921 Gründung der Schwesternstation (Niederbronner Schwestern) und damit verbunden des Kindergartens und der Krankenpflegestation
1923 Die evangelischen Christen Marktzeulns kommen zur evangelischen Kirchengemeinde Schwürbitz; die evangelischen Christen von Zettlitz und Horb verbleiben bei Obristfeld
1924 In Marktzeuln wird der private Telephonverkehr aufgenommen; Gründung des FC Horb
1926 Der Markt Marktzeuln erwirbt die Schmidt-Quelle bei Oberreuth zur Wasserversorgung
1927 Gründung des Geflügel- und Kaninchenzuchtvereins Marktzeuln
1928 Ortskanalisation in Marktzeuln
1929 Das erste Postautomobil fährt in Marktzeuln und löst die alten Postkutschen ab
1933–1945 Die Parteidiktatur der NSDAP bestimmt die Marktzeulner und Zettlitz-Horber Gemeindepolitik; politische Parteien und kirchliche Vereine werden verboten
1933 Die Gemeinden Marktzeuln und Zettlitz-Horb gehören zum Landratsamt und Rentamt (Finanzamt) Lichtenfels
1937 Der Zeulner NSDAP-Ortsgruppenführer und Bürgermeister Wolfgang Hofmann stellt sich öffentlich gegen den Zeulner Pfarrer Karl Hammerschmidt wegen dessen Eintreten für die „Katholische Bekenntnisschule“ und die katholischen Vereine, vor allem für den Katholischen Burschenverein und die Katholische Jungfrauenkongregation; die Pfarrei Marktzeuln kommt zum Bamberger Dekanat Lichtenfels
1942 Das Settelein’sche Kuratbenefizium Marktzeuln wird nicht mehr besetzt
1945 Sprengung der Rodachbrücke durch den Zeulner NSDAP-Ortsgruppenführer und Bürgermeister Hans Schneider (11. April 1945); amerikanische Soldaten ziehen in Marktzeuln ein (12. April 1945); Pfarrer Georg Förtsch hißt die weiße Fahne am Kirchturm; Gründung der CSU- und der SPD-Ortsgruppe Marktzeuln
1945/1946 Ankunft der Vertriebenen und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten
1946 Neubau der Rodachbrücke
1947 Gründung des VdK Marktzeuln
1950 Auflösung der Zettlitzer Poststation
1954 Gründung der Freien Wähler (FW) Marktzeuln
1954/1955 Generalsanierung der Pfarrkirche
1957 Auflösung der Zeulner Landpolizeistation
1958 Gründung des TSV Marktzeuln durch Vereinigung von TV und FC
1964 Gründung des Anglervereins Marktzeuln
1967 Wegen des zunehmenden Verkehrs wird der Zeulner Markt vom Flecken in den Kirchgraben verlegt
1968 Bau des neuen Schützenhauses
1969 Eröffnung der Raiffeisenbank sowie der Sparkasse in Marktzeuln; Gründung des Musikvereins Marktzeuln
1969/1970 Bau der Betonbrücke über die Rodach
1970 Eröffnung der neuen Schule am Kirchgraben
1971 900-Jahrfeier der urkundlichen Ersterwähnung Marktzeulns
1972 Im Zuge der bayerischen Kommunalreform erhält Marktzeuln 12 Gemeinderäte und nicht wie bisher 10
1974 Errichtung des Zettlitzer Feuerwehrhauses
1974–1978 Ausbau der Staatsstraße 2191 durch Marktzeuln
1975 Aufnahme des historischen Fachwerk-Ensembles Marktzeuln in die Liste des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege; Neubau des Pfarrhauses; Errichtung des Horber Feuerwehrhauses
1975/1976 Generalsanierung des Rathauses
1977 Bau des Jugendheims; im Zuge der Gemeindegebiets-und Gemeindeverwaltungsreform Eingemeindung der Gemeinde Zettlitz-Horb nach Marktzeuln (1. Juli 1977)
1978 Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Redwitz mit den Gemeinden Redwitz, Marktgraitz, Hochstadt und Marktzeuln; Gründung des Abwasserzweckverbands Marktzeuln-Michelau
1979 Gründung des Katholischen Frauenbundes; Gründung des Reit- und Fahrvereins Marktzeuln
1980: Aufgabe der großen Verwaltungsgemeinschaft Redwitz und Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln; neuer Gemeindebauhof und neues Feuerwehrgerätehaus neben Leichenhaus errichtet
1984–1986 Hochwasserfreilegung in Marktzeuln
1985 Die Niederbronner Schwestern verlassen Marktzeuln
1994 Gründung des Vereins der Freunde des historischen Marktzeuln
1995 Eröffnung des neuen Kindergartens Marktzeuln; Errichtung des neuen Feuerwehrgerätehauses Marktzeuln; 425-Jahrfeier des Marktrechts
1996 925-Jahrfeier der Gründung Marktzeulns
1997 Auflösung des Zeulner Postamts; seither nurmehr Postagentur in verschiedenen Geschäften
2000 Feier des 20-jährigen Bestehens der Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln
2005 In Marktzeuln nurmehr Grundschule
2006 Errichtung des Pfarreienverbunds Steinach-Rodach-Main mit den Pfarreien bzw. Kuratien Marktgraitz, Redwitz, Hochstadt,Marktzeuln, Lettenreuth und Schwürbitz
2008/2009 Renovierung der Pfarrkirche
2009 Eröffnung der Kinderkrippe
2009–2012 Generalsanierung des Rathauses
2010 Schließung der Sparkasse Marktzeuln; die Pfarrei Marktzeuln begeht ihr 500-jähriges Jubiläum

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