Eine Frau ist es, die Gräfin Albarata von Banz, die Marktzeuln aus dem Dunkel der Vergangenheit herausführt in das Licht der Historiographie, als sie ihren gesamten Besitz, zu dem auch Marktzeuln gehörte, urkundlich der Kirche von Bamberg vermachte.
Geschichte
Die Gründung von Zeuln soll um die Mitte des 8. Jahrhunderts erfolgt sein und fällt damit in die Phase des frühmittelalterlichen Landesausbaus. Unter Absehung des erst 1811 hinzugekommenen Attributes „Markt“ bedeutet der Name Zeuln etymologisch so viel wie „Dickicht, Gesträuch, Gebüsch“. Die Ortschaft „Zeuln“ ist demzufolge die Siedlung im Dickicht bzw. im Gesträuch. Die heutige Schreibweise entstammt dem althochdeutschen Wort cyl (althochdeutsche Sprachperiode ca. 750–1100), das im Plural zu cylen wird. Dem vollkommen entsprechend lautet auch der anfängliche Ortsname in der urkundlichen Ersterwähnung Marktzeulns, die sich in einer Bamberger Traditionsnotiz der Schenkungsurkunde der Gräfin Alberada von Banz aus dem Jahre 1070 befindet: Cylen.
Zu den besonderen Gemeinderechten zählten das Recht zur Abhaltung eines Dorfgerichts, das Braurecht, das Fischrecht in der Rodach, das Jagdrecht auf Niederwild und außerdem das einträgliche Zollrecht und das Marktrecht, aufgrund dessen sich Zeuln zu einem der steuerkräftigsten Gemeinden am Obermain entwickelte. Das Selbstbewusstsein der Bürgerschaft gipfelte 1567/78 im Bau eines Rathauses, das nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg 1689 bis 1695 neu errichtet wurde. Die großen Kriege aber auch Religionsauseinandersetzungen im Zuge von Reformation und Gegenreformation sowie örtliche Ereignisse hatten Einfluss auf die Geschicke des Marktortes und damit nicht zuletzt auf die Entwicklung des Ortsbildes. Im Markgräflerkrieg besetzte Markgraf Albrecht II. Alcibiades mit seinen Soldaten im Juli 1552 auch Zeuln und Graitz. Im Zuge der Reformation konnte zunächst die neue lutherische Lehre im Ort Fuß fassen. Im Zuge der Gegenreformation erfolgten Belagerungen und Zwangsmaßnahmen durch den Bamberger Fürstbischof und schließlich in den 1620er Jahren die Rekatholisierung der Bevölkerung. Hinzu kam der Dreißigjährige Krieg 1618 bis 1648, der das Hochstift vor allem in der zweiten Hälfte des Krieges in einem hohen Maße traf und die Bevölkerung um die Hälfte dezimierte. Beim Überfall am 11. März 1646 brannten die Feinde den Marktort systematisch nieder. Nachdem Westfälischen Frieden trieb die Obrigkeit durch Steuererleichterungen und Vergünstigungen den Wiederaufbau der Gegend voran. Die Hauptphase der Bautätigkeit ist in Marktzeuln von der 2. Hälfte des 17Jahrhunderts bis 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts anzusetzen Das 18. Jahrhundert war für den Markt Zeuln sowohl wirtschaftlich als auch politisch wahrscheinlich die bedeutendste Epoche seiner Geschichte. Die Zeulner profitierten in dieser Zeit von den zahlreichen Fördermaßnahmen, die ihnen die Bamberger Fürstbischöfe gewährt hatten. Noch bis 1803 gehörte der Ort zum Hochstift Bamberg und damit zum Amt Burgkunstadt, das sowohl die Hochgerichtsbarkeit als auch die Dorf- und Gemeindeherrschaft ausübte. Der Marktort umfasste zu dieser Zeit insgesamt 118 Wohnhäuser, wobei die Gemeinde ein Rathaus, einen Pfarrhof, ein Schulhaus, ein Brauhaus, eine Schmiede, eine Badstube und weitere 110 Häuser, die Bamberger Kanzlei dagegen zwei Mühlen besaß. Durch die Säkularisation gingen dem Marktort althergebrachte Rechte und Steuerprivilegien verloren oder wurden eingeschränkt. Nur das Marktrecht und das Braurecht blieben bestehen. Wichtige Veränderungen des Ortsbildes betreffen einerseits die Uferlinien der Rodach aufgrund von Maßnahmen des Hochwasserschutzes. 1969/70 erfolgte außerdem im Zusammenhang mit einer Änderung der Verkehrsführung im Bereich des südlichen Ortseingangs der Bau einer neuen Stahlbetonbrücke ca. 30 Meter westlich der alten Rodachbrücke. In der Folge wurde von 1974 bis 1978 der gesamte Flecken als Teil der St2191 ausgebaut und den höheren verkehrstechnischen Anforderungen angepasst.
Uraufnahme von Marktzeuln aus dem Jahr 1851
Zeittafel
ca. 2000 v. Chr. | Funde von Artefakten aus der Jungsteinzeit in der Nähe der Sandgrube |
ca. 1000 v. Chr. | Funde von Pfeilspitzen aus der Bronzezeit in der Nähe von Gruben |
ca. 500 v. Chr. | Grabhügel aus der Eisenzeit zwischen Marktzeuln und Lettenreuth; Keltensiedlung auf dem Kulbitz |
1.Jh.v.–2.Jh.n.Chr. | Die Germanenstämme der Sueben, Burgunder, Markomannen und Hermunduren ziehen durch das Obermaingebiet |
3./4.Jh.n.Chr. | Thüringer lassen sich in der Obermaingegend nieder |
6.Jh.n.Chr. | Franken und Slawen dringen in das thüringische Obermaingebiet ein |
741 | Gründung des BistumsWürzburg |
ca. 750 | Gründung Marktzeulns als thüringische Siedlung |
ca. 800 | Gründung der Urpfarrei Altenbanz, zu der Marktzeuln und Marktgraitz anfangs gehörten |
ca. 950 | Gründung von Zettlitz als slawische Siedlung |
1007 | Gründung des Bistums Bamberg |
1070 | Gründung der Benediktinerabtei Banz; urkundliche Ersterwähnung Marktzeulns (Cylen) in einer Schenkungsurkunde der Gräfin Alberada von Banz an den Bamberger Fürstbischof Hermann I.;Marktzeuln gehört politisch zum Fürstbistum Bamberg, kirchlich zum Fürstbistum Würzburg |
ca. 1100 | Gründung Horbs als fränkische Siedlung |
1132 | Gründung des Zisterzienserklosters Langheim |
1249 | Urkundliche Ersterwähnung von Zettlitz in einem Brief des Klosters Langheim |
1268 | Marktzeuln zahlt Tribut an den Würzburger Dompropst als Oberherrn der Pfarrei Altenbanz, zu der Marktzeuln und Marktgraitz anfangs gehörten |
ca. 1280 | Marktzeuln kommt pfarrlich zur neu errichteten Pfarrei Marktgraitz |
1284 | Urkundliche Ersterwähnung von Horb in einer Schenkungsurkunde des Klosters Sonnefeld |
1327 | Erste Steuerbeschreibung Marktzeulns im Bamberger Urbar A |
ca. 1330 | Bau der Zeulner Kirche |
1348 | Ausführliche Steuerbeschreibung Marktzeulns im Bamberger Urbar B; erste Erwähnung des Fischereirechts, des Jagdrechts, des Zollrechts, eines Schultheißenhofes, einer Mühle und der Rodachbrücke; Marktzeuln ist eine gemeindlich eigenständige, von einem eigenen Schultheißen geleitete Dorfschaft und gehört zum Amt und zur Vogtei Burgkunstadt sowie zum Kastenamt (Finanzamt) Lichtenfels |
1347/1348 | Die Pest wütet in Marktzeuln |
1363/1364 | Die Pest wütet erneut in Marktzeuln |
1402 | Erste Erwähnung des Zeulner Braurechts |
1416 | Errichtung des Frühmeßbenefiziums |
1417 | Erneute Steuerbeschreibung Marktzeulns durch das Kastenamt Lichtenfels |
1428–1436 | Marktzeuln zahlt den Hussitenpfennig |
1430 | Die Hussiten verwüsten Marktzeuln |
1467 | Die Truppen des Herzogs Wilhelm III. von Sachsen erobern Marktzeuln, das als ein bevestiggt Ortt bezeichnet wird |
ca. 1480 | Erster Weinanbau in Marktzeuln |
1481/1482 | Marktzeuln zahlt Türkensteuer |
1482 | Errichtung der Pfarrvikarie |
1486 | Die Freiherrn von Redwitz erwerben ein Viertel des Zeulner Dorfzehnten |
1497 | Der Bamberger Fürstbischof Heinrich II. Groß von Trockau ordnet an, daß die Einwohner des befestigten Fleckens Zeuln zusätzlich bewehret werden sollen |
1500 | Erste Dorfordnung Marktzeulns; Zeulner Männer können sich vom gemeindlichen Schützendienst freischießen; erstes Marktzeulner Zins- und Lehenbuch |
1510 | Errichtung der Pfarrei durch den Würzburger Fürstbischof Lorenz von Bibra (6. Oktober 1510); Pfarrei Marktzeuln gehört im Bistum Würzburg zum Dekanat Münnerstadt; ältestes nachweisbares Siegel Marktzeulns (Eulensigill) |
1517 | Beginn der Reformation |
1522 | Marktzeuln wird im Kollektenbuch des Bamberger Karmeliterklosters eigens als Dorfschaft und Pfarrei aufgeführt |
ca. 1523 | Erhebung des Dorfes Zeuln zum Markt durch den Bamberger Fürstbischof Weigand von Redwitz; in Marktzeuln gibt es einen obrigkeitlichen Schultheißen, zwei Bürgermeister und acht Ratsherrn |
1524 | Die Pfarrei Marktzeuln kommt zum Würzburger Dekanat Ebern |
1524/1525 | die Zeulner beteiligen sich am Bauernkrieg |
1528 | Besetzung Marktzeulns durch sächsischcoburgische Truppen und gewaltsame protestantische Kirchenvisitation |
1536 | Ältestes urkundlich nachweisbares Urteil des Zeulner Gerichts; Nachweis der niederen Gerichtsbarkeit |
1542–1609 | Marktzeuln mehrheitlich protestantisch |
1552/1553 | Die Truppen des Markgrafen Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach erobern Marktzeuln |
1565 | Ausführliche rechtliche Beschreibung Marktzeulns, das im Amtsbezirk Burgkunstadt liegt, im Bamberger Fraischbuch; Erwähnung von sechs Märkten |
1573 | Beginn der Führung der Pfarrmatrikel |
1576–1578 | Bau des ersten Rathauses |
ca. 1575 | Erteilung des ersten Schulunterrichts in Marktzeuln |
1577 | Ältestes Wappen Marktzeulns an der Hangseite des Rathauses (Eulenwappen) |
1586 | Erneute protestantische Kirchenvisitation durch die sächsisch-coburgische Konsistorialbehörde |
1597–1600 | Bambergische Soldaten belagern immer wieder Marktzeuln; fürstbischöfliche Visitatoren fordern die Zeulner zur Rückkehr zum Katholizismus auf; Beginn der Gegenreformation |
1600 | Eroberung Marktzeulns durch bambergische Soldaten und gewaltsame Einsetzung eines katholischen Pfarrers |
1601 | Absetzung des katholischen undWiedereinsetzung des protestantischen Pfarrers durch die Zeulner |
1602 | Der Bamberger Fürstbischof Johann Philipp von Gesattel fordert von den Zeulnern unter Strafandrohung die Rückkehr zum katholischen Glauben |
1604 | Verurteilung Marktzeulns wegen Glaubensabfalls zur Fronarbeit in Forchheim; auf Bitten der Zeulner in Fronarbeit zur Erhaltung der Straße über den Krappenberg umgewandelt; Zeulner entschuldigen sich beim Fürstbischof, bleiben aber mehrheitlich protestantisch |
1609 | Erneute Mahnung des Bamberger Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschhausen an die Zeulner, wieder katholisch zu werden; Zeulner reagieren nicht; während der Erbhuldigung in Weismain Festnahme von ca. 70 Zeulner Männern, die im Bamberger Sandturm eingekerkert werden; nachdem ca. 30 sich wieder zum Katholizismus bekennen, werden sie freigelasssen; die anderen 40, die nicht konvertieren wollen, werden zur Strafe über ein Jahr lang zur Fronarbeit nach Forchheim gebracht; Marktzeuln selbst wird von bambergischen Soldaten besetzt gehalten, die Zeulner zwangsweise rekatholisiert |
1612–1614 | Zeulner klagen vor dem Reichskammergericht in Speyer gegen den Bamberger Fürstbischof wegen ihrer Zwangsrekatholisierung |
1615 | Erstes Schulhaus in Marktzeuln errichtet |
1616 | Ca. 40 hartnäckige Protestanten werden aus Zeuln ausgewiesen; Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg setzt sich nochmals für die Zeulner Protestanten ein |
1619/1620 | Etliche Zeulner sind immer noch protestantisch und gehen insgeheim zum evangelischen Gottesdienst nach Obristfeld |
1620 | Die protestantischen Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar erobern Zeuln |
1624 | Bambergische Soldaten besetzen erneut Marktzeuln, weisen ca. 30 Protestanten aus und siedeln etwa 35 fremde Katholiken an; Rekatholisierung endgültig durchgeführt |
1628 | Der protestantische Freiherr Ernst von Redwitz fällt mit seinen Mannen in Marktzeuln ein |
1630 | Marktzeuln bekommt zur Aufbesserung der Gemeindekasse vom Bamberger Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim zwei weitere Märkte zugestanden |
1632 | Erster Einfall schwedischer Truppen unter Major Johann von Seckendorff |
1637 | Zweiter Einfall schwedischer Soldaten in Marktzeuln |
1646 | Dritter Einfall schwedischer Truppen unter General Hans Christoph von Königsmarck; systematisches Niederbrennen Marktzeulns (11.März 1646) |
1647 | Vierter Einfall schwedischer Soldaten |
1648 | Schweres Hochwasser in Zeuln; die Zeulner quartieren sich in die Kirche ein; in den überschwemmten Kellern und Steigen hausen die Frösche (Zeulner Spitzname!) |
1652 | Provisorische Wiedererrichtung der von den Schweden 1646 zerstörten Rodachbrücke |
1670 | Erstellung des Zeulner Lehenbuchs bzw. Urbars |
1670–1720 | Wiederaufbau Marktzeulns |
1682 | Marktzeuln erhält durch den Bamberger Fürstbischof Peter Philipp von Dernbach zwei weitere Märkte zugestanden |
1684 | Massiver Neubau der Rodachbrücke |
1689 | Die Burgkunstadter Brauer klagen gegen die Zeulner Brauer vor dem Fürstbischöflichen Gericht zu Bamberg, weil die Zeulner ihr Bier auch in die umliegenden Ortschaften lieferten und sie selber keine auswärtigen Lieferungen hätten. Im Sinne des freien Wettbewerbs wird die Klage abgewiesen und die Zeulner können auch weiterhin ihr Bier, das überall geschätzt wird, ausliefern |
1689–1695 | Wiederaufbau des Zeulner Rathauses |
1691 | Sächsische und französische Truppen erobern Zeuln |
1693 | Schwürbitzer klagen gegen Zeulner vor dem Fürstbischöflichen Gericht zu Bamberg wegen überhöhter Zollgebühren; die Klage wird abgewiesen |
1694 | Der Zeulner Brücken- und Pflasterzoll wird vom Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn bestätigt |
1697/1698 | Errichtung eines neuen Pfarrhofs |
1699–1701 | Neubau des Kirchenschiffs |
1706 | Marktzeuln erhält durch den Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn nochmals zwei Märkte zugestanden und weist nunmehr zwölf Jahrmärkte auf |
1707–1736 | Barocke Umgestaltung der Altäre der Pfarrkirche |
ca. 1720 | Errichtung der Taxis’schen Poststation in Marktzeuln im Brauerei-Gasthof „Drei Kronen“ |
1733–1735 | Errichtung einer jüdischen Betstube in Horb für die jüdische Gemeinde, die bis ca. 1880 existierte |
1758 | Preußische Truppen fallen in Marktzeuln ein |
zwischen 1759 u.1792 | Die Wallenfelser und Kronacher Flößer und die Zeulner Gemeinde haben vor dem Fürstbischöflichen Gericht zu Bamberg mehrfach Rechtsstreitigkeiten wegen nachlässiger und unzureichender Instandhaltung der flößbaren Zeulner Flußpassage in der Rodach, die sie abfällig das „Zeulner Loch“ heißen bzw. wegen Nichtbezahlens der Floßgebühren |
1780 | Zeuln wird als größter Floßhafen an Rodach und Obermain bezeichnet |
1785 | Der Bamberger und Würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal visitiert Marktzeuln |
1790 | Neubau der Zeulner Schule (Alte Schule neben der Kirche) |
1792 | Errichtung der Taxis’schen Poststation in Zettlitz im „Beckenhof“ (Anwesen Ewald Leikeim) |
1795 | Französische Truppen fallen in Marktzeuln ein |
1798 | Vermutliche Gründung der Zeulner Schützengesellschaft im heutigen Sinn |
1803 | Säkularisation des Fürstbistums Bamberg; Marktzeuln, Zettlitz und Horb werden bayerisch; zwei Zeulner Ratsherren leisten dem bayerischen Kurfürsten in Bamberg mit allen Ständen die offizielle Landeshuldigung |
1806 | Errichtung eines neuen Pfarrhofs; die Zeulner Korbmacher schließen sich zu einer eigenen Zunft zusammen |
1806 u.1815 | Französische Truppen fallen in Marktzeuln ein |
1808 | Marktzeuln wird königlich-bayerische Gendarmeriestation; das neue Marktzeulner Kataster wird angelegt; die Pfarrei Marktzeuln wird königliche Pfarrei, kommt zum Bistum Bamberg und wird dem neuen Dekanat Rattelsdorf zugeordnet |
1809 | Marktzeuln wird ein eigener Steuerdistrikt |
1811 | Zeuln erhält den amtlichen Namen Markt-Zeuln |
1815 | In Marktzeuln wird der letzte Viehmarkt abgehalten |
1818 | Marktzeuln wird Städtische Magistratsgemeinde III.Ordnung; die Gemeinde Zettlitz-Horb wird gegründet; Marktzeuln und Zettlitz-Horb liegen im Landgerichtsamt und Rentamt Lichtenfels; Marktzeuln wird Landarztstation |
1820 | Die Pfarrei Marktzeuln, die bisher keine Filialorte aufwies, erhält von der Pfarrei Altenkunstadt und von der Pfarrei Isling die Filialorte Zettlitz, Gruben, Geutersberg, Wolfsloch und Hochstadt; erstes Freischießen im neueren Sinn |
1822 | Anlegung des neuen Friedhofs |
1826 | Die Pfarrei Marktzeuln kommt zum Bamberger Dekanat Kronach |
1827 | Marktzeuln tritt wegen der hohen Steuerbelastung in den Status einer Ruralgemeinde zurück und hat 10 Gemeinderäte |
1831 | Marktzeuln erhält durch das königliche Generalkreiskommissariat nochmals zwei Märkte zugestanden und hat nun 14 Jahrmärkte |
1832 | Marktzeuln erhält eine zweite Schulstelle |
1833 | Marktzeuln sucht bei der Bezirksregierung des Obermainkreises in Bamberg vergeblich darum nach, Landgerichtssitz zu werden |
1834 u.1837 | Burgkunstadt, Marktgraitz und vor allem Redwitz klagen bei der Bezirksregierung gegen die 14 Zeulner Märkte; Marktzeuln gewinnt den Rechtsstreit |
1835 | Für zwölf Jahre wird in Marktzeuln eine gewerbliche Fachschule für Zeichnen errichtet, der Vorläufer der heutigen Korbfachschule Lichtenfels |
1836 | Verbreiterung der Rodachbrücke |
1837 | Der bisherige Bezirk Obermainkreis wird zum Bezirk Oberfranken; der Regierungssitz wird von Bamberg nach Bayreuth verlegt |
1838 | Das Settelein’sche Kuratbenefizium wird errichtet |
ca.1840 | Errichtung des Kulbitzkreuzes |
1846 | Marktzeuln erhält eine neue Gemeindeordnung; der Bahnhof Hochstadt wird eröffnet |
1852 | Für einige Jahre existiert in Marktzeuln ein beruflicher Fortbildungskurs für Korbflechterei |
1856 | Gründung des Liederkranzes Marktzeuln |
1857 | Die evangelischen Christen Marktzeulns werden der evangelischen Kirchengemeinde Obristfeld zugeordnet; auch die evangelischen Christen von Zettlitz und Horb pfarren nach Obristfeld |
1861 | Gründung des TV Marktzeuln |
1864 | Eröffnung der ersten Apotheke in Marktzeuln |
1865 | Errichtung der Feldkapelle am Spitzberg |
1872 | Die königlich-bayerische Postagentur Marktzeuln wird im Brauerei-Gasthof „Drei Kronen“ eröffnet, wo sich bereits zuvor die Taxis’sche Posthalterei befand; Gründung des Zeulner „St. Josef-Spar- und Kreditvereins“ |
1876 | Errichtung der Zettlitzer Kapelle |
1882 | Marktzeuln erhält eine dritte Schulstelle |
1886 | Gründung des Obst- und Gartenbauvereins Marktzeuln |
1887 | Die Zeulner Postagentur wird zum königlich-bayerischen Postamt mit Telegraphenstation erhoben; der Bahnhof Hochstadt wird in Bahnhof Hochstadt/Marktzeuln umbenannt |
1888 | In Marktzeuln gibt es zwei Parteien: das katholische Zentrum und die SPD |
1889 | Marktzeuln erhält den offiziellen Namen „Markt Marktzeuln“; die FFW Marktzeuln wird im Rathaus gegründet; das Leichenhaus wird errichtet |
1893 | Errichtung der Zeulner Turnhalle |
1899/1900 | Bau einer Stahlbrücke über die Rodach |
1900 | Erste öffentliche Telephonzelle im Postamt Marktzeuln; Gründung des Pfeifenclubs Marktzeuln |
1901 | Elektrifizierung Marktzeulns; „Kunigunden-Festspiele“ in der Zeulner Turnhalle |
1903 | Gründung der FFW Zettlitz |
1904 | Gründung der FFWHorb |
1907 | Einweihung des alten Schützenhauses |
1909 | Erhöhung der Lokal-, Bier- und Malzsteuer zu Gunsten der Gemeindekasse durch des Königreiches Bayern Verweser Prinzregent Luitpold |
1918 | Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wird Bayern republikanischer Freistaat; Hochstadt wird von der Pfarrei Marktzeuln abgetrennt und zur Kuratie erhoben, 1938 zur Pfarrei; bei der Pfarrei Marktzeuln erbleibt nurmehr der Filialort Zettlitz |
1919 | Ende der kirchlichen Schulaufsicht; Gründung des FC Marktzeuln |
1921 | Gründung der Schwesternstation (Niederbronner Schwestern) und damit verbunden des Kindergartens und der Krankenpflegestation |
1923 | Die evangelischen Christen Marktzeulns kommen zur evangelischen Kirchengemeinde Schwürbitz; die evangelischen Christen von Zettlitz und Horb verbleiben bei Obristfeld |
1924 | In Marktzeuln wird der private Telephonverkehr aufgenommen; Gründung des FC Horb |
1926 | Der Markt Marktzeuln erwirbt die Schmidt-Quelle bei Oberreuth zur Wasserversorgung |
1927 | Gründung des Geflügel- und Kaninchenzuchtvereins Marktzeuln |
1928 | Ortskanalisation in Marktzeuln |
1929 | Das erste Postautomobil fährt in Marktzeuln und löst die alten Postkutschen ab |
1933–1945 | Die Parteidiktatur der NSDAP bestimmt die Marktzeulner und Zettlitz-Horber Gemeindepolitik; politische Parteien und kirchliche Vereine werden verboten |
1933 | Die Gemeinden Marktzeuln und Zettlitz-Horb gehören zum Landratsamt und Rentamt (Finanzamt) Lichtenfels |
1937 | Der Zeulner NSDAP-Ortsgruppenführer und Bürgermeister Wolfgang Hofmann stellt sich öffentlich gegen den Zeulner Pfarrer Karl Hammerschmidt wegen dessen Eintreten für die „Katholische Bekenntnisschule“ und die katholischen Vereine, vor allem für den Katholischen Burschenverein und die Katholische Jungfrauenkongregation; die Pfarrei Marktzeuln kommt zum Bamberger Dekanat Lichtenfels |
1942 | Das Settelein’sche Kuratbenefizium Marktzeuln wird nicht mehr besetzt |
1945 | Sprengung der Rodachbrücke durch den Zeulner NSDAP-Ortsgruppenführer und Bürgermeister Hans Schneider (11. April 1945); amerikanische Soldaten ziehen in Marktzeuln ein (12. April 1945); Pfarrer Georg Förtsch hißt die weiße Fahne am Kirchturm; Gründung der CSU- und der SPD-Ortsgruppe Marktzeuln |
1945/1946 | Ankunft der Vertriebenen und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten |
1946 | Neubau der Rodachbrücke |
1947 | Gründung des VdK Marktzeuln |
1950 | Auflösung der Zettlitzer Poststation |
1954 | Gründung der Freien Wähler (FW) Marktzeuln |
1954/1955 | Generalsanierung der Pfarrkirche |
1957 | Auflösung der Zeulner Landpolizeistation |
1958 | Gründung des TSV Marktzeuln durch Vereinigung von TV und FC |
1964 | Gründung des Anglervereins Marktzeuln |
1967 | Wegen des zunehmenden Verkehrs wird der Zeulner Markt vom Flecken in den Kirchgraben verlegt |
1968 | Bau des neuen Schützenhauses |
1969 | Eröffnung der Raiffeisenbank sowie der Sparkasse in Marktzeuln; Gründung des Musikvereins Marktzeuln |
1969/1970 | Bau der Betonbrücke über die Rodach |
1970 | Eröffnung der neuen Schule am Kirchgraben |
1971 | 900-Jahrfeier der urkundlichen Ersterwähnung Marktzeulns |
1972 | Im Zuge der bayerischen Kommunalreform erhält Marktzeuln 12 Gemeinderäte und nicht wie bisher 10 |
1974 | Errichtung des Zettlitzer Feuerwehrhauses |
1974–1978 | Ausbau der Staatsstraße 2191 durch Marktzeuln |
1975 | Aufnahme des historischen Fachwerk-Ensembles Marktzeuln in die Liste des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege; Neubau des Pfarrhauses; Errichtung des Horber Feuerwehrhauses |
1975/1976 | Generalsanierung des Rathauses |
1977 | Bau des Jugendheims; im Zuge der Gemeindegebiets-und Gemeindeverwaltungsreform Eingemeindung der Gemeinde Zettlitz-Horb nach Marktzeuln (1. Juli 1977) |
1978 | Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Redwitz mit den Gemeinden Redwitz, Marktgraitz, Hochstadt und Marktzeuln; Gründung des Abwasserzweckverbands Marktzeuln-Michelau |
1979 | Gründung des Katholischen Frauenbundes; Gründung des Reit- und Fahrvereins Marktzeuln |
1980: | Aufgabe der großen Verwaltungsgemeinschaft Redwitz und Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln; neuer Gemeindebauhof und neues Feuerwehrgerätehaus neben Leichenhaus errichtet |
1984–1986 | Hochwasserfreilegung in Marktzeuln |
1985 | Die Niederbronner Schwestern verlassen Marktzeuln |
1994 | Gründung des Vereins der Freunde des historischen Marktzeuln |
1995 | Eröffnung des neuen Kindergartens Marktzeuln; Errichtung des neuen Feuerwehrgerätehauses Marktzeuln; 425-Jahrfeier des Marktrechts |
1996 | 925-Jahrfeier der Gründung Marktzeulns |
1997 | Auflösung des Zeulner Postamts; seither nurmehr Postagentur in verschiedenen Geschäften |
2000 | Feier des 20-jährigen Bestehens der Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln |
2005 | In Marktzeuln nurmehr Grundschule |
2006 | Errichtung des Pfarreienverbunds Steinach-Rodach-Main mit den Pfarreien bzw. Kuratien Marktgraitz, Redwitz, Hochstadt,Marktzeuln, Lettenreuth und Schwürbitz |
2008/2009 | Renovierung der Pfarrkirche |
2009 | Eröffnung der Kinderkrippe |
2009–2012 | Generalsanierung des Rathauses |
2010 | Schließung der Sparkasse Marktzeuln; die Pfarrei Marktzeuln begeht ihr 500-jähriges Jubiläum |